Bundeskonferenz 2o24 - Betteld, NL
Wie beschreibt man eine Konferenz? Wie beschreibt man Erlebnisse, die man mit Gott hatte, nur mit Worten? Ich finde das immer schwer. Ungefähr vor drei Wochen wurde ich gebeten einen Bericht über die Buko zu schreiben. Alle Worte, die ich tippte, kamen dem ganzen nicht nahe, was die Buko ist. Daher möchte ich euch gerne einen Bericht über die Bundeskonferenz aus den Augen eines Freundes von mir berichten - Khalid. Ich habe ihn zu der Buko eingeladen, weil er in der Niederlande Asyl beantragt und er kaum Kontakt zu Christen hat. Khalid kommt aus dem Irak. Seine Volksgruppe, die Jesiden, haben schon viele Genozide überlebt. Der letzte Genozid fand 2014 durch den IS statt.
Als ich ihn zur Buko eingeladen habe, war er erst zögerlich. Fremde Menschen. Ein unbekanntes Gebiet. Ein Gott, der ihm noch nicht begegnet ist. Viele Dinge an der Buko waren aufregend für ihn. Doch schon nach der ersten Begegnung mit Geschwistern, fiel alle Aufregung von ihm ab. Anstelle von allem, was er erwartet hatte, begegneten ihm freundliche Worte, offene Arme und viel Regen. Er hat mit auf dem Buzel, dem Bundeszeltlager der Jugendlichen, geschlafen. Die Jugendlichen haben sich von dem Wetter nicht unterkriegen lassen und ein Lager aufgebaut, welches mit einem Pavillon und vielen Lichterketten geschmückt war und in dem den ganzen Tag über Gemeinschaft gelebt wurde.
Als Khalid wieder zuhause war, hat er mir viele Namen von Menschen genannt, die ihn an diesem Wochenende gesegnet haben und das ist es, was für mich die Buko ausmacht. Buko ist, wenn die ganze FBGG-Großfamilie auf einen Campingplatz zusammen kommt und sich jeder an der Gemeinschaft untereinander und mit Jesus erfreut. Es war für ihn besonders, wie selbstlos und freundlich jeder war und dass dort Augen, Ohren und Herzen waren, die wirkliches Interesse an ihm hatten. Für Khalid sind Christen und christliche Gottesdienste der einzige Ort, an dem er sich sicher fühlt. Aufgrund seiner traumatischen Erfahrungen hat er oft Angst unter fremden Menschen. Aber auf der Buko ist er mutig mit Fremden ins Gespräch gekommen und er konnte ganz er selbst sein. Neben den Predigten zu dem Thema: Gemeinsam-Wachsen-Lassen, hat ihn insbesondere das Lied „Auf den Wellen tanzen“ berührt. Immer wieder standen Tränen in seinen Augen und in den Augen vieler von uns. Als die Bibelschule verabschiedet wurde, waren die Herzen berührt von dem Segen, der aus dieser Schule ausgeflossen ist. Aber auch die Vorfreude auf die Jüngerschaftsschule war zu spüren. Des Weiteren gab es viele Stände, die über die unterschiedlichen Projekte unseres Gemeindebundes informierten.
Auf den Hinweis, dass man sich im Gebetsraum auf eine Liste für Fürbitte eintragen kann, ist Khalid sofort in die wunderschön eingerichtete Gebetshütte gegangen und hat seinen Namen dort eingetragen. In dieser Hütte wurde Tag und Nacht 24 h lang gebetet. Teilweise waren sogar noch nachts um vier Uhr viele Personen in der Hütte, um mit Jesus zu sprechen. Von den vielen spannenden Seminaren hat Khalid sich das Seminar von Tuwen ausgesucht. Sie ist eine eritreische Frau, die 16 Jahre lang für Jesus im Gefängnis gelitten hat. Danach haben wir viele Gespräche über Gott und seine Güte gehabt und auch über die Frage, warum Menschen für Gott leiden. Als eine Person, die selbst zu viel Leid erlebt hat, hat es ihn sehr beeindruckt, was Tuwen erzählte und wie treu sie Gott war. Und so war die Buko ein wunderbarer Blumenstraß an Erfahrungen.
Am Sonntag, als die Konferenz vorbei war, hat Khalid neue Freundschaften geschlossen und Liebe erfahren. Am Sonntag, als die Konferenz vorbei war, hatte er Gott gespürt, auch wenn er ihn noch nicht verstanden hat. Am Sonntag, als die Konferenz vorbei war, hat er an unserer Liebe zueinander gesehen, dass wir eine Familie sind. Am Sonntag, als die Konferenz vorbei war, waren Tränen in seinen Augen, als er gehen musste. Zurück in die Einsamkeit. Zurück in die Angst vor Menschen. Zurück in eine Umgebung, in der der Härtere überlebt. Aber wenigstens für die Zeit der Buko, war die Güte und die Liebe Gottes schon fast greifbar in sein Leben getreten.
Und alleine dafür möchte ich allen Beteiligten danken. Danke an alle, die an der Buko mitgewirkt haben. Das ist nur ein kleiner Einblick in eine großartige Konferenz. Doch ich hoffe, sie zeigt euch, was für ein Segen die Buko war und dass du sie auf jeden Fall das nächste Mal miterleben solltest.
Betet gerne für Khalid, dass er eine Begegnung mit dem lebendigen Gott hat.